Technik Grundlagen

Intro

PSA Courtice & Malliff

In diesem Lernbaustein werden die wichtigsten Faktoren der Technik im Squash aufgezeigt. Der Fokus liegt auf den FTEM-Phasen F2 und F3.

Eine gute Technik ist für ein erfolgreiches Squashspiel zentral. Die Schlagtechnik muss für die Gegnerin oder den Gegner ungefährlich und die Lauftechnik soll effizient und kraftsparend sein.

Individuelle Unterschiede sind normal. Eine einzige «perfekte Technik» gibt es nicht, allerdings sind einige entscheidende Faktoren immer wichtig.

Grundsätzlich ist eine Technik dann gut, wenn sie im Spiel effizient funktioniert, effektiv und ungefährlich ist.

Eine Verbesserung der eigenen Schlag- und Lauftechnik erhöht die Chance auf Erfolgserlebnisse und Siege.

Basics

Schwungarten

In der Theorie wird zwischen Kurzschwung, Kompaktschwung und Vollschwung unterschieden.

Der Vollschwung wird dann eingesetzt, wenn genügend Zeit und Platz für die Schlagausführung vorhanden ist. Da das Racket eine grosse Bewegung durchmacht, kann der Ball maximal beschleunigt werden. Damit präzise Bälle zu spielen ist aber anspruchsvoll. Bei Platz- oder Zeitmangel funktioniert der Vollschwung nur beschränkt.

Vorhand Vollschwung
Rückhand Vollschwung

Der Kurzschwung beschreibt den kürzesten im Squash eingesetzten Schwung. Gute Spielerinnen und Spieler nutzen ihn oft. Im Gegensatz zum Vollschwung ist die Bewegung des Rackets sehr kurz und es ist schwierig, den Ball stark zu beschleunigen.

Vorhand Kurzschwung
Rückhand Kurzschwung

Der Kompaktschwung beschreibt eine häufig eingesetzte Schlagform. Als Kompromiss zwischen Vollschwung und Kurzschwung ermöglicht er es, den Ball sowohl gut zu beschleunigen als auch präzise zu spielen.

Vorhand Kompaktschwung
Rückhand Kompaktschwung

Griff, Handgelenk und Finger

Der Griff ist «offen». Das Racket liegt in den unteren drei Fingern (Mittel-, Ring- und kleiner Finger) während Daumen und Zeigefinger das Racket steuern. Das Handgelenk ist stabil, aber nicht zwingend starr. Wichtig ist, dass die Kraftübertragung vom Arm auf das Racket und den Ball kontrolliert wird. Der Winkel im Handgelenk ist individuell.

Lauftechnik

Die Grafik zeigt die Laufwege vom T zum Ball und zurück zum T.
Die Laufwege im Squash

Der Laufweg zum Ball ist möglichst direkt. Der Weg zum T erfolgt so, dass die Gegnerin oder der Gegner möglichst nicht gestört wird.

T-Position

Um ein flinkes Starten und eine schnelle Racketvorbereitung zu ermöglichen, sind beide Füsse mindestens hüftbreit auf dem Boden mit dem Gewicht auf den Fussballen. Das Racket ist vor dem Körper bereit.

Schlagvorbereitung, Positionierung

Beim Schlagen ist der Abstand zum Ball eher gross. Aufgrund der Fussstellung wird zwischen offener, geschlossener und paralleler Fussstellung unterschieden.

Der Racketkopf muss früh hinter den Ball gebracht werden. Wo genau das Racket vorbereitet wird, hängt vom zu spielenden Ball ab. Der Oberkörper wird nach hinten abgedreht, damit der Ball neben oder schräg vor dem Körper gespielt werden kann. Die angestrebte Ausrichtung der beiden Schultern ist parallel zur Ballflugrichtung.

Vorhand - Vorbereitung & Positionierung
Rückhand - Vorbereitung & Positionierung

Treffphase und Schlaglinie (line of shot)

Beim Schlag bewegt sich der Racketkopf entlang der Schlaglinie («line of shot») nach vorne oben weg. Beim Schwingen wird das Racket in Richtung Schlaglinie beschleunigt. Grundsätzlich ist der Rumpf beim Schlag, wie auch das Handgelenk, zwecks Kraftübertragung «stabil». Bei der Racketbeschleunigung ist ein anfängliches Mitdrehen des Oberkörpers hilfreich.

Vorhand - Line of Shot
Rückhand - Line of Shot

Prinzipien

Sicherheit

Die Technik, insbesondere der Ausschwung, muss sicher sein. Er soll nach vorne und eher nach oben erfolgen. Rundschläge zur Mitte müssen vermieden werden.

Sicherheit hat bei jedem Training höchste Priorität, nicht nur bei der Technik.

Individualität

Individuelle Unterschiede in der Lauf- und Schlagtechnik sind normal. Eine einzige «perfekte Technik» gibt es nicht.

Das Bild zeigt einen Junior beim Backhandschlag

Grosse individuelle Unterschiede können bei der frühen Aushol- und Schlagbewegung des Vollschwungs beobachtet werden. Die Bewegungsausführungen variieren – auch im Spitzensport – stark.

In der Treffphase können unterschiedlichste Handgelenkswinkel angetroffen werden, welche funktionieren.

Zur idealen Lauftechnik gibt es – auch bei erfahrenen Trainerinnen und Trainern – viele unterschiedliche Meinungen. Während einige grossen Wert auf eine systematisch festgelegte Lauftechnik legen, lassen andere fast endlos individuelle Lösungen zu.

Das Bild zeigt einen Junior beim Vorhandschlag

Solange die Funktionalität gegeben ist, darfst und sollst Du als Trainerin oder Trainer unterschiedliche Spielstile zulassen.

  • Lass im Training Schläge bewusst unterschiedlich ausführen.

  • Lass veränderte Fussposition, Oberkörperausrichtung und Handgelenkswinkel ausprobieren.

Das Bild zeigt einen Junior bei einem Vorhand-"Lupfer"

Vermitteln

Das für die Juniorinnen und Junioren aktuell Wichtigste soll jeweils zuerst vermittelt werden. Halte Dich dabei an den Denkprozess «WWWH»:

Das Bild zeigt einen springenden Junior

WHAT?

Das Bild zeigt eine Juniorin beim Volley

WHY?


Das Bild zeigt einen Junior beim Ausschwung

WHEN?


Das Bild zeigt einen Junior vor dem Volley

HOW?


Immer wichtig ist:

  • Eine schnelle und frühe Racketvorbereitung ist das «A und O» der Technik.

  • Zeigefinger und Daumen steuern das Racket und kontrollieren somit den Ball.

  • Die Fähigkeit, den Ball zu beschleunigen, ist - vor allem auch bei Mädchen - spielentscheidend. Die Ballbeschleunigung soll möglichst früh maximiert werden.

  • Die Stabilität von Rumpf und Handgelenk oder eben genauer die Kraftübertragung vom Körper über das Racket auf den Ball ist zentral. «Stell Dir vor, es wäre ein Medizinball».

  • Trainiere den Ausschwung gegen vorne. Dies ist sicherheitsrelevant und hilft der Präzision.

  • Vergiss nie das Ziel: Wichtig ist, dass es funktioniert («coach the intention, not the action»).

Die Grafik zeigt das J+S-Symbol für "Vermitteln"

Vertiefungs-Tipp:

Orientiere Dich an den J+S-Handlungsempfehlungen und bearbeite den Online-Kurs zum Handlungsbereich «Vermitteln».

Fördern

J+S-Leiterinnen und -Leiter sollen während ihrer Aktivität die Kinder und Jugendlichen in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützen und ihnen aufzeigen, wie sie Beziehungen gestalten und das Team stärken.

Halte Dich an die folgenden Leitprinzipien:

  • Erkenne Unterschiede und fördere individuelle Stile.

  • Unterrichte spielbasiert, verantwortungsvoll und werteorientiert.

  • Ermögliche auch unbewusstes Lernen.

  • Fokussiere Dich mehr auf das Ziel und das Funktionieren als auf eine "schöne" Bewegung.

Die Grafik zeigt das J+S-Symbol für "Fördern"

Vertiefungs-Tipp:

Orientiere Dich an den J+S-Handlungsempfehlungen und bearbeite den Online-Kurs zum Handlungsbereich Fördern.

Good Practice

Klassische Zuspielvarianten

Zuspiel von links oder rechts hinten:

Die zwei Grafiken zeigen die Zuspielpositionen von hinten und die Position der Trainierenden

Zuspiel mit Boast von hinten oder Cross von vorne:

Die zwei Grafiken zeigen die Zuspielpositionen von vorne und die Position der Trainierenden

Klassisches Zuspiel

Dieser Beitrag auf squashtraining.ch zeigt Dir eine klassische Möglichkeit des Zuspiels beim Techniktraining.

Screenshot von Squashtraining.ch
Screenshot von Squashtraining.ch

Volley Challenge

Es gibt auch spielerische oder wettkampforientierte Formen des Zuspielens. Bei der «Volley Challenge» kann auch eine Spielerin oder ein Spieler die Rolle des Zuspielens übernehmen.

Screenshot von Squashtraining.ch

Steuern mittels Spielformen

Auch mit Spielformen können technische Ziele erreicht werden. In diesem Beispiel wird mittels Regel-Vorgabe «alles hoch» beispielsweise unbewusst die «tiefe Racketvorbereitung» und das «Ball heben» trainiert.

Screenshot von Squashtraining.ch

Reflexion

Schau dir dieses Video an. Es zeigt eine J+S-Leiterin beim Vorzeigen der Schlagtechnik.

Was macht sie gut?

Was würdest du anders machen?

J+S-Leiterin beim Vorzeigen

Diskutiere deine Antwort mit einer J+S-Expertin, einem J+S-Experten oder einem J+S-Coach.

Schau dir dieses Video an. Es zeigt zwei Juniorinnen im Spiel.

Beobachte ihre Technik. Fällt dir etwas auf? Siehst du Unterschiede?

Spiel Girls

Diskutiere deine Antwort mit einer J+S-Expertin, einem J+S-Experten oder einem J+S-Coach.

Quiz

Los geht's! Quiz starten und Wissen checken.

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Transfer

Überleg dir, wie du die Technik mit deinen Spielerinnen und Spielern verbessern willst.  Auf was achtest du beim Vorzeigen? Wann korrigierst du und wann nicht? Halte Deine Überlegungen schriftlich fest.

  • Geh auf squashtraining.ch und entdecke Übungs- und Spielformen für dein Techniktraining. Registriere dich auf squashtraining.ch und lade deine eigene Spielform oder Übung für ein sinnvolles Techniktraining hoch.
  • Link zum Online-Kurs "Fördern".
  • Link zum Online-Kurs "Vermitteln".

Quiz

Löse die Quizaufgaben und überprüfe am Schluss deine Ergebnisse.