Technikelemente 2

Intro

In deinen Trainings verfeinerst du mit den Schützinnen und Schützen systematisch die Technikelemente. Dadurch verbessern sie sich und können wiederholt den Bewegungsablauf präzise durchführen. Mit einem verbal geführten Training hilfst du den Schützinnen und Schützen, die Abläufe zu verinnerlichen. Sie lernen, diese jederzeit selbstständig abzurufen.

Basics

Die nachfolgenden Definitionen erklären dir die weiterführenden Technikelemente.

Äusserer Anschlag (ÄA)


Beim Äusseren Anschlag hält die Schützin oder der Schütze die Armbrust ruhig und exakt auf das Ziel gerichtet. Der Äussere Anschlag ist optimal, wenn er durch den sorgfältigen Aufbau nahezu identisch und mit gleicher Stabilität wiederholt werden kann. Dieser Vorgang muss vor jedem Schuss wiederholt werden.

Innerer Anschlag (IA)

Ganzkörperbalance

Körperstatik

Muskeltonusregulation

Bevor die Schützinnen und Schützinnen den Kopf auf die Schaftbackenauflage legen (letzter Einsetzpunkt), regulieren und kontrollieren sie den Inneren Anschlag. Gleichzeitig atmen sie zum letzten Mal aus.

Einsetzen (EI)

Einsetzpunkte

Als Leiterperson achtest du darauf, dass das Material (Schaftlänge, Armbrustgewicht, Schiessbekleidung, Handstopp) für deine Schützinnen und Schützen ideal ist. Nur so funktionieren die Bewegungsabläufe über längere Zeit optimal.

Nullpunkt (NP)


Der Anschlag weist in dieser Position die geringste Schwankung auf: Statik, Balance und Spannung sind ausgewogen. Deshalb muss der Nullpunkt mitten auf der Scheibe liegen. Weil er sich häufig nicht genau im Scheibenzentrum befindet, kontrollieren (und korrigieren) die Schützinnen und Schützen ihn vor jeder Schussauslösung.

Als Leiterperson unterscheidest du zwischen Grob-, Mittel- und Feinkorrekturen. Dies betrifft die Seite und die Höhe.

Fahre mit der Maus über die drei Bilder oder tippe sanft mit dem Finger darauf, um weitere Informationen zu erhalten.

Prinzipien

Wie werden die weiterführenden Technikelemente in der Stehend- und Kniendstellung umgesetzt?

Äusserer Anschlag kniend

Der rechte Oberschenkel bildet zur Schussachse einen Winkel. Bei Einsteigern bis zu 70°. Bei Fortgeschrittenen und Könnern mit spitzerem Winkel, reduziert bis zu 30°. Das linke Bein wird zur Scheibe hin aufgestellt. Die Ferse steht genau auf der Schussachse, sodass das linke Knie wenig links der Schussachse eine stabile Auflage für den linken Ellenbogen bietet.

Der linke Fuss wird um etwa 45° zum rechten Knie hin abgedreht, dadurch erhöht sich die Eigenstabilität des linken Beines. Der Oberkörper wird mit 20° bis 30° leicht nach vorne geneigt. Der Riemen wird so hoch als möglich am linken Oberarm befestigt. Der linke Ellbogen wird regelkonform auf dem linken Knie platziert. Die genaue Position ist von vielen Faktoren abhängig und kann von leicht über bis wenig oberhalb des Knies variieren. Ist der linke Ellenbogen auf dem Knie aufgestützt, bildet der linke Unterarm mit dem linken Oberschenkel eine Linie, bzw. eine parallel verlängerte Linie.

Äusserer Anschlag stehend (für Rechtsschützinnen und Rechtsschützen)

Der linke Fuss ist Dreh- und Angelpunkt der Stehendstellung. Er steht im rechten Winkel zur Scheibe und befindet sich mitten auf der (rechtwinkligen) Linie zum Ziel. Der Fuss trägt mehr als die Hälfte des Gewichts.

Das linke Bein bildet zusammen mit dem Hüftknochen, dem linken Unterarm und der Stützhand die zentrale Säule, welche die Armbrust trägt. Das linke Bein steht senkrecht auf dem Boden. Das Knie ist entspannt gestreckt und ohne Drehung. Das rechte Bein und der rechte Fuss stehen parallel zum linken Bein und Fuss. Der Abstand der Füsse entspricht bei normalem Körperbau in etwa der Schulterbreite. Kleinere Schützinnen und Schützen stehen breiter, grössere schmaler.

Das Becken ist die zentrale Ebene der Stehendstellung (rote Linie in obenstehender Abbildung). Die Schützinnen und Schützen stellen ihre Hüfte parallel zur Schussrichtung. Durch das Vorschieben der Hüfte entsteht die Auflagefläche für den Stützellbogen. Die Wirbelsäule wird im Stehendanschlag dreifach gedreht.

Um das Gewicht der Armbrust in die Körpermitte zu bringen, schieben die Schützinnen und Schützen das Becken in Schussrichtung, drehen den Oberkörper und lehnen sich zurück. Sie stellen die Schulterlinie so parallel wie möglich zur Schussrichtung. So bildet der Oberkörper eine kompakte Einheit mit der Armbrust. Um den Schwerpunkt des Anschlags zur Körpermitte zu verlagern, halten die Schützinnen und Schützen die Armbrust gerade (evtl. mit leichter Verkantung zum Körper), und so nah wie möglich am Brustkorb.

Einsetzpunkte

Benutze mit den Schützinnen und Schützen ab dem Beginn der vierten Ausbildungsstufe ein Stehendstativ. Dieses trägt das Gewehr zwischen den Schüssen. Ausserdem ermöglicht es das optimale Einsetzen der Kontaktpunkte. Dank des verkürzten Wegs von der Warteposition bis in den Anschlag müssen die Schützinnen und Schützen weniger Muskelkraft anwenden. So bleibt ihre Pulsfrequenz tiefer. Dies erlaubt Fortgeschrittenen ein erhöhtes Schiesstempo.

Fahre mit der Maus über die Punkte oder tippe mit dem Finger darauf, um die passenden Informationen zu erhalten.

Einsetzpunkte in der Kniendstellung

Einsetzpunkte in der Stehendstellung

Bei der Anwendung der Einsetzpunkte muss immer an die tragende Säule gedacht werden. Je besser die tragende Säule steht, desto höher wird die Stabilität und geringer der seitliche Ausschlag.

Auch in der Kniendstellung muss bei der Anwendung der Einsetzpunkte immer an die tragende Säule gedacht werden. Je besser die tragende Säule steht, desto höher wird die Stabilität und geringer der seitliche Ausschlag.

Körperkorrekturen (für Rechtsschützinnen und Rechtsschützen)

Der Nullpunkt verschiebt sich bei folgenden Bewegungen nach rechts:

  • Linkes Bein / linker Fuss nach links.
  • Rechtes Bein nach links oder weniger anwinkeln.
  • Hüfte nach links.
  • Rechter Ellbogen weiter hinten platzieren.
  • Linker Ellbogen leicht nach rechts platzieren.

Der Nullpunkt steigt bei folgenden Bewegungen:

  • Linker Ellbogen leicht nach vorne.
  • Gesamten Anschlag mit der linken Fussspitze zurückziehen.
  • Becken weiter hinten platzieren.
  • Rechter Ellbogen weiter nach rechts absetzen.

Nullpunktkorrekturen in der Stehendstellung

Setzen die Schützinnen und Schützen den hinteren Fuss um 1 Zentimeter von der Grundlinie zurück, führt dies bei 10 m zu einer Abweichung von 20 Zentimeter in der Trefferlage. Bei 30 m von 60 Zentimeter.

Nullpunktkorrekturen setzt du nach folgenden Schema um:


«Als Leiterperson führst du mit den Schützinnen und Schützen Nullpunktkontrollen durch, bis sie diese Abläufe verinnerlicht haben.»

Die korrekte Nullpunktkontrolle besteht aus folgenden Schritten:

  • Blick absenken.
  • Sämtliche Muskeln des Körpers der Reihe nach auf ihre Spannung prüfen. Insbesondere der Stützarm und die Stützhand am Vorderschaft sowie die Schulter- und Nackenmuskulatur sind völlig entspannt. Die Abzugshand weist einen konstanten Griffdruck auf.
  • Ruhig Luft holen, sanft ausatmen und zur Ruhe kommen.
  • Wenn sich der Innere Anschlag vertraut anfühlt, den Blick wieder in die Ziellinie bringen und den Haltepunkt des Ringkorns kontrollieren. Nur wenn dieses exakt im Zentrum der Scheibe steht, ist der Nullpunkt optimal. Andernfalls den Nullpunkt korrigieren und erneut prüfen.

Good Practice

Hier findest du «Good Practice»-Übungen aus dem Manual Armbrust. 

Reflexion

Sieh dir nochmals die Kurzfilme unter «Intro» an. Nun schaust du die beiden gleichen Filmchen, jedoch mit dem «verbal geführten Training» an. Vergleiche das Video der «Einsteigerschützin» mit dem Video des «Fortgeschrittenen Schützen».

Wo liegt der Unterschied?

Die Kommandos für das verbal geführte Training findest du im Manual Gewehr unter «Good Practice» EF 4.


Quiz

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Transfer

Überlege dir, mit welchen deiner Schützinnen und Schützen du das verbal geführte Training in der Praxis einführen wirst. Kennen diese bereits alle Technikelemente, um einen kompletten präzisen Bewegungsablauf zusammenhängend auszuführen? Plane, wie du das Training einführen und aufbauen wirst.

Quiz

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