Schwimmen in Kürze

Intro

Sich im Wasser zu bewegen, macht Spass, ist gesund und ein Leben lang möglich. Wer schwimmen kann, verlernt es nicht.

Die Wassergewöhnung weckt die Freude am Schwimmen. Anschliessend lernen Kinder, Jugendliche und Erwachsene eine oder mehrere Schwimmarten.

Schwimmen ist in der Schweiz sehr beliebt. Es gehört zum «helvetischen Fünfkampf». (Sportstudie Schweiz)

4 Schwimmstile

Basics

Schwimmen definiert sich als vielseitige Sportart.

Basis-Wassersportart

Lifetime- und Gesundheitssport

Wettkampfsport

Attraktive Sportart für alle

Geschichtlicher Abriss

Vermutlich ist die Geschichte des Schwimmens etwa so alt wie die Menschheit selbst. Denn wer Schwimmen konnte, war im Vorteil und konnte sich vor Feinden retten, jagen und Hindernisse überwinden. Noch heute können fast alle Naturvölker schwimmen.

Im Laufe der Zeit veränderten sich die Schwimmtechniken stark. Aus unzähligen Varianten haben sich die heute etablierten vier Schwimmarten Schmetterling (Delfin), Rücken, Brust und Kraul (Freistil) gebildet.

Tippe auf die Kärtchen und lies die Infos zum jeweiligen Bild:

Olympische Spiele

Swiss Aquatics

Schwimmerinnen

Quelle: https://www.weltbild.ch/biografie/johnny-weissmueller_8422171

Tarzan

Quelle: https://www.wallpaperflare.com/michael-phelps-athlete-american-swimmer-the-baltimore-bullet-wallpaper-qatd

Michael Phelps

Inklusion

Prinzipien

Schwimmarten

Die vier Schwimmarten heissen:

  • Schmetterling (Delfin)
  • Rücken
  • Brust
  • Kraul (Freistil)

Kombinieren Schwimmer/-innen die vier Schwimmarten ohne Unterbruch, nennt sich dies Lagenschwimmen.

Die Schwimmarten Schmetterling und Brust gehören zu den symmetrischen Formen (Gleichschlagbewegung). Rücken und Kraul sind asymmetrische Formen (Wechselschlagbewegung).

Schmetterling

Schmetterling (umgangssprachlich auch Delfin genannt) hat sich in den 1930er Jahren aus dem Brustschwimmen entwickelt.

Beim Schmetterling bewegt sich der Körper wellenförmig durchs Wasser. Die Schwimmer/-innen ziehen die Arme gleichzeitig unter dem Körper bis zur Hüfte. Dann werfen sie die gestreckten Arme über Wasser wieder nach vorne. Die symmetrische Beinbewegung beginnt in der Hüfte. Bei der Abwärtsbewegung sinken die Oberschenkel nach unten, das Kniegelenk wird leicht gebeugt und die Unterschenkel nach oben gezogen. Die anschliessende Aufwärtsbewegung – der sogenannte Delfinkick – wird durch die Oberschenkel eingeleitet. Es kommt zu einer Überstreckung im Hüft-, Knie- und Fussgelenk. Die Beine und die einwärtsgedrehten Füsse bewegen sich beim Beinschlag rhythmisch auf gleicher Höhe auf und ab.

Die Delfinbewegung wird auch im Kraul und Rücken eingesetzt. Sie erfolgt nach dem Start und der Wende in der Unterwasserphase bis maximal 15 Meter und sorgt für mehr Tempo.

Schmetterling ist die zweitschnellste Schwimmart.

Schwimmart: Schmetterling

Rücken

Das Rückenschwimmen ist die einzige Schwimmart, die in Rückenlage ausgeführt wird. Es wurde früher mit beiderseits gleichzeitigem Armzug und einem Brustbeinschlag auf dem Rücken (auch bekannt als Altdeutsch-Rücken) ausgeführt. Diese Bewegungen wandelten sich zu einem wechselseitigen Armzug und Beinschlag (umgangssprachlich auch Rückenkraul genannt). Dies ermöglicht den gleichmässigen Vorschub und somit höhere Geschwindigkeiten.

Die Schwimmer/-innen bringen die Arme über Wasser langgestreckt über den Kopf nach hinten. Anschliessend führen sie die Arme unter Wasser gebeugt (Ellbogen-vorn-Haltung) in Richtung der Beine. Die Schwimmer/-innen bewegen die Beine aus der Hüfte abwechselnd auf und ab. Ein starker Beinschlag stabilisiert die Wasserlage. Der Körper rotiert um die Längsachse, ohne die Rückenlage zu verlassen. Dabei blicken die Schwimmer/-innen stets nach oben.

Das Rückenschwimmen wird heute zu Beginn des Schwimmenlernens gelehrt. Dies erfolgt schrittweise und gemeinsam mit dem Kraulschwimmen.

Schwimmart: Rücken

Brust

Lange diente der Frosch beim Brustschwimmen als Vorbild. So wurden die Arme und Beine beim sogenannten Froschstoss gleichzeitig angezogen und danach weit weggestossen. Dies gilt heute als veraltet.

Beim korrekten Brustschwimmen heben die Schwimmer/-innen den Kopf zum Einatmen aus dem Wasser und bringen ihn in der Gleitphase zum Ausatmen zurück ins Wasser. Die Schwimmer/-innen leiten den Brustarmzug ein, indem sie die Arme strecken, dann öffnen und die Hände auswärts drehen. Anschliessend stellen sie die Ellbogen an, rotieren die Oberarme einwärts und bringen die Hände unter die Ellbogen. Sie führen die Hände durch eine einwärtsgerichtete Bewegung unter den Brustkorb und anschliessend über Wasser nach vorne.

Der Hauptantrieb erfolgt über den komplexen Burstbeinschlag. Die Schwimmer/-innen ziehen die Beine nach dem Armzug an und bewegt die Fersen somit zum Gesäss. Dabei haben sie die Füsse angezogen, die Knie bleiben eng zusammen. Anschliessend führen sie die nach aussen und abwärts gerichtete Stossbewegung aus. Dazu drehen sie die Füsse nach aussen und öffnen die Unterschenkel halbkreisförmig. Die Hüften bleiben dabei möglichst an der Wasseroberfläche. Abschliessend bringen die Schwimmer/-innen die Beine mittig zusammen. Der Körper gleitet für kurze Zeit durchs Wasser.

Brustschwimmen ist die komplexeste und langsamste Schwimmart.

Schwimmart: Brust

Kraul (Freistil)

Eine dem Kraulschwimmen ähnelnde Technik wurde bereits in der Antike verwendet.

Das heutige Kraulschwimmen (auch Freistil genannt) gilt als die «Königsdisziplin» im Schwimmen. Dies, weil Kraulen die schnellste Schwimmart ist. Denn der wechselseitige Armzug und der kontinuierliche Beinschlag erzeugen einen Antrieb ohne Unterbrechung.

Die Schwimmer/-innen richten das Gesicht zum Boden. Sie drehen den Kopf zum Einatmen seitlich und heben gleichzeitig einen Arm aus dem Wasser nach vorne. Sie tauchen die Arme abwechselnd möglichst weit vor dem Kopf ins Wasser. Anschliessend ziehen sie den Arm gebeugt (Ellbogen-vorn-Haltung) unter Wasser und unter dem Körper nach hinten, bis auf die Höhe der Oberschenkel. Der Körper ist gestreckt und flach horizontal ausgerichtet. Er rotiert um die Körperlängsachse. Die Beine bewegen sich locker auf und ab, stabilisieren den Körper und erzeugen Vortrieb.

Schwimmart: Kraul (Freistil)

Starts

Der Startsprung erfolgt kopfwärts von einem Startblock ins Becken oder im Rückenschwimmen rückwärts von der Schwimmbeckenwand. Beim Startsprung versuchen die Schwimmer/-innen, möglichst weit zu springen. Dabei wollen sie nicht zu tief eintauchen, um möglichst wenig Zeit und Energie beim Auftauchen und beim Übergang in die Schwimmart zu verlieren.

Start vom Startblock

In den Schwimmarten Schmetterling, Brust und Kraul starten die Schwimmer/-innen vom Startblock. Dabei gibt es bei Einzelstarts zwei Startvarianten:

1. Schrittstart (Trackstart): Die Füsse sind in Schrittstellung. Der vordere Fuss ist an der Vorderkante des Startblocks, der hintere steht auf dem Keil des Startblocks. Der Oberkörper ist gebeugt. Beide Hände greifen an die Vorderkante des Startblocks.

2. Greifstart (Grabstart): Die Füsse sind parallel auf dem Startblock. Die Zehen umklammern die Vorderkante des Startblocks. Der Oberkörper ist gebeugt. Beide Hände greifen an die Vorderkante des Startblocks.

Nach dem Startsignal drücken sich die Schwimmer/-innen mit den Füssen vom Block nach vorne ab. Gleichzeitig führen sie die Arme in eine gestreckte Haltung. Der Kopf befindet sich zwischen den Armen. Anschliessend bringen sie die Beine nebeneinander und strecken sie. So tauchen sie möglichst gerade und ohne viel Widerstand ins Wasser ein.

Rückenstart

Beim Rückenschwimmen befinden sich die Schwimmer/-innen im Wasser. Sie starten mit einem rückwärtsgerichteten Absprung nach oben. Dabei formen sie ein Hohlkreuz, legen den Kopf in den Nacken und strecken die Arme. Sie drücken die Hüfte beim Absprung maximal bis zur Überstreckung nach oben. Ebenso strecken sie die Beine und Füsse.

Rückenstart

Wenden

Die Wende im Schwimmen bezeichnet einen Richtungswechsel. Sie erfolgt meistens als 180-Grad-Drehung. Jedoch ist sie je nach Schwimmstil unterschiedlich. Grob lassen sich die Wendenformen als Roll- oder Kippwenden kategorisieren.

Kippwende

Schwimmer/-innen führen die Kippwende vor allem im Schmetterling und Brust aus. Dabei schlagen sie beidhändig an. Ebenso ist die Kippwende einhändig in der Bauch- (beim Kraul) oder Rückenlage (beim Rücken) möglich.

Der Ablauf der Kippwende ist wie folgt:

  • Mit beiden Händen anschlagen;
  • Beine explosiv anhocken;
  • Führungsarm von der Wand lösen;
  • Körper seitlich drehen;
  • Füsse an die Wand bringen;
  • Abdruckarm in Schwimmrichtung bringen;
  • in Seitenlage nach vorne unten abstossen;
  • Köper in Streamline-Position bringen.
Kippwende

Rollwende

Beim Kraul- und Rückenschwimmen wenden die Schwimmer/-innen mit einer Rolle an der Wand. Anschliessend stossen sie sich mit beiden Beinen ab.

Der Ablauf der Rollwende ist wie folgt:

  • Mit dem letzten Armzug einleiten;
  • beim Rückenschwimmen zusätzlich in die Bauchlage drehen;
  • Kinn zur Brust ziehen und aktive Gegenbewegung ausführen (Delfinkick);
  • Oberkörper einrollen und um 180 Grad rotieren;
  • Brust zu den Knien und Fersen zum Gesäss ziehen;
  • beide Hände und Arme gestreckt über den Kopf nehmen;
  • Füsse hüftbreit an die Wand setzen (seitlich oder in Rückenlage);
  • Hüfte, Knie und Füsse kraftvoll strecken und von der Wand abstossen;
  • gleiten, beim Kraul zusätzlich in die Bauchlage drehen.
Rollwende

Lagenwende

Bleibt der Schwimmstil bei einer Wende der Gleiche, gelten die Regeln der aktuell geschwommenen Schwimmart. Wechseln die Schwimmer/-innen die Lage (Schmetterling auf Rücken, Rücken auf Brust oder Brust auf Kraul), beenden sie die Bahn gemäss den Schwimmregeln der aktuellen Lage. Sie beginnen die neue Bahn nach den Regeln der nächsten Lage.

Open Water

Das Open Water oder Freiwasserschwimmen bezeichnet das Schwimmen einer längeren Distanz in offenen Gewässern. Es war der Ursprung des Schwimmens.

OpenWater (Marc Wegmüller)

Schwimmstrecken an Wettkämpfen

Bekleidung und Material

Schwimmer/-innen nutzen folgendes Material im Training:

Bekleidung

Material

Schwimmer/-innen setzen das Material sinnvoll ein. Sie halten sich ans Motto «weniger ist mehr».

Good Practice

Deine Schwimmer/-innen sollen sicher, mit viel Freude und effizient Lernfortschritte erzielen. Vermittle die Inhalte in deinen gut geplanten Trainings entsprechend niveau- und altersgerecht.

Die acht Erscheinungsformen im Schwimmen bilden die Grundlage, um deinen Unterricht zielführend zu planen und durchzuführen. Alle Erscheinungsformen sind in den vier Schwimmarten wiederzufinden.

Notier dir ein Beispiel pro Erscheinungsform. Vergleiche deine Ideen mit den Trainingsformen auf mobilesport.ch.

1. Tandemschwimmen & Scheren-Stein-Papier

2. Transportschwimmstafette & Windschatten-Schwimmchallenge

3. Gleitchallenge & Side-to-Side

4. Atmungspyramide & 3-6

5. Kontrastschwimmen & Zugzahlvariation

6. Schmetterlingskombi & Brustdoppeldecker

7. Auf los geht’s los & (F)liegende Fische

8. Wendenstafette & Wende mit Startsignal

Reflexion

Du hast einen vertieften Einblick in die Sportart Schwimmen erhalten. Notier pro Schwimmart zwei Erkenntnisse, die dir besonders aufgefallen sind.

Quiz Schwimmen in Kürze

Los geht's! Quiz starten und Wissen checken.

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Transfer

Basierend aus dem eben Gelernten: Was nimmst du für die Planung deiner nächsten Lektion oder deines nächsten Trainings mit?

Tausch dich mit anderen Leitern/-innen laufend aus.Teilt eure Erfahrungen und euer Wissen.

Weitere Beispiele findest du auf mobilesport.ch

Reglemente

Informationen zu den wettkampfkonformen Schwimmregeln findest du hier.

Sicherheit

Es ist wichtig, dass du die Sicherheitsaspekte des Schwimmens kennst. Schau dir dazu das Merkblatt «Sicherheit im Schwimmen» an.

Methodische Grundlagen

Methodische Tipps zum Schwimmunterricht findest du im Lernbaustein «Methodische Grundlagen im Schwimmen».

Wassereigenschaften

Im Lernbaustein «Wassereigenschaften» erfährst du mehr über die physikalischen Eigenschaften. Ebenso erhältst du Praxistipps zur Wassergewöhnung. 

Literatur

Swiss-Aquatics, swimsports.ch, SLRG, ISWP, J+S (Hrsg.), (2017). Schwimmsport fundiert unterrichten: Schwimmtechnik besser verstehen.

Quiz

Löse die Quizaufgaben und überprüfe am Schluss deine Ergebnisse.