Trailrunning: Routenplanung
In diesem Trailrunning Lernbaustein lernst du die Arbeitsschritte der Routenplanung. Dazu gehören die Vertiefung der Kartenkunde und die Planung mit analogen und digitalen Tools, das Rekognoszieren sowie das Navigieren.
Der erste Schritt der Routenplanung besteht darin, eine grobe Idee zu entwickeln:
- In welcher Region willst du Trailrunnen gehen?
- Wie lange soll die Strecke ungefähr sein resp. wie lange soll der Trailrun dauern?
- Soll der Startort auch der Zielort sein oder rennst du von A nach B?
- Machst du eine Etappe oder planst du einen Mehrtagesevent?
Die Planung der Umfang und Intensität eines Trailruns ist essentiell. Wichtige Faktoren dafür sind:
- Distanz
- Höhenmeter (100 Höhenmeter uphill entsprechen einem zusätzlichen Leistungskilometer)
- Wegbeschaffenheit
- Wetter / Temperatur
- Leistungsfähigkeit der Teilnehmer/innen
Auf Wanderkarten im Massstab 1:50‘000 stellst du eine erste grobe Route zusammen. Du definierst folgende Elemente:
- den Anfangspunkt
- einen möglichen Endpunkt
- Orte, an denen ich vorbei kommen möchte (Sehenswürdigkeiten, Aussichtspunkte, Bergrestaurants, etc.)
- schöne Wegabschnitte / Trails, die Teil meiner Strecke sein sollen
Anschliessend versuchst du, diese vier Elemente zu einer zusammenhängenden Route zu verbinden. Als Verbindung eignen sich die gekennzeichneten Wanderwege. Dies ist ein iterativer Ansatz: oftmals musst du Start- oder Endpunkt anpassen oder auch mal einen schönen Ort weggelassen, damit sich eine sinnvolle und machbare Route ergibt.
Überlege dir die Bedeutung der Symbole und drehe anschliessend den Flipcard, um die Lösung zu erfahren.
In einem nächsten Schritt zeichnest du die von Hand gezeichnete Grobroute in einem digitalen Routenplanungstool ein. Falls ein grosser Bildschirm vorhanden ist, der eine gute Übersicht ermöglicht, kannst du auch die Grobplanung bereits in einem digitalen Tool vornehmen.
Die Planung in einem digitalen Tool hat den Vorteil, dass wichtige Parameter einer Laufstrecke wie Distanz und Höhenmeter direkt ersichtlich sind. Zudem besteht die Möglichkeit, eine gpx-Datei zu erstellen und diese auf ein Navigationsgerät zu überspielen.
Routenplanung mit SchweizMobil Plus
- Wanderplaner
- AllTrails
- Bergfex
- Swisstopo App
- OsmAnd App
- Mapout App
- Swisstopo
- Schweizmobil
- Geoportale der Kantone
- Alternativroute (Abkürzungen, Schlechtwettervarianten)
- ev. Evakuationswege (wo ist der schnellste und sicherste Weg ins Tal)
- Anreise und Rückreise
- Gepäckdepot / Gepäcktransport
- Umkleide- und Duschmöglichkeiten
- Verpflegungsmöglichkeiten
- Verantwortlichkeiten
Warum musst du rekognoszieren? Was kannst du aus der Karte nicht herauslesen?
- Wegqualität (z. B. schlechter Untergrund, eingewachsene Wege)
- Exponiertheit (Notwendigkeit von Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, Absturzgefahr)
- Brunnen mit fliessendem und trinkbarem Wasser (nur teilweise in Karten eingetragen)
- Wegsperrungen wegen Unterhalt, Holzschlag, Erdrutsch, militärischen Schiessübungen, etc. (nur teilweise in Online-Karten eingetragen)
- Frequentierung der Wege (stark begangene Wanderwege an Wochenenden meiden, um Konflikte mit Wanderern und Spaziergängern zu vermeiden)
- Kreuzungspunkte besser erkennen und somit Unsicherheiten bei der Wegfindung vermeiden.
Es gibt mehrere mögliche Termine mit Vor- und Nachteilen. Drehe die Flipchards und erfahre die Lösungen:
Exakt ein Jahr vorher
Vorteile
Exakt ein Jahr vorher
Nachteile
Zwei bis drei Monate vorher
Vorteile
Zwei bis drei Monate vorher
Nachteile
Zwei bis drei Wochen vorher
Vorteile
Zwei bis drei Wochen vorher
Nachteile
Ein bis drei Tage vorher
Vorteile
Ein bis drei Tage vorher
Nachteile
- Bei komplexen Trailruns (viele Teilnehmer, heterogene Niveaus, mehrtägige Veranstaltungen, schwierige Trails) lohnt sich eine erste Rekognoszierung ein Jahr vorher und eine detaillierte Rekognoszierung zwei bis drei Wochen vorher.
- Bei allen anderen Trailruns empfiehlt sich eine Rekognoszierung im Zeitraum von einigen Tagen bis Wochen vor der Durchführung.
Dank deiner gut geplanten Route kannst du deine Gruppe sicher durch das Gelände navigieren. Falls notwendig, bringst du kurzfristige Änderungen an der Route an.
Mit einem Navigationsgerät oder einer Uhr mit gpx-Funktion gestaltet sich die Navigation einfach: Du folgst einfach dem Pfeil auf dem Display.
Schwieriger gestaltet sich die Navigation mit gedruckter Karte. Hier empfehlen sich folgende Schritte:
- Richte die Karte immer in Laufrichtung aus
- Halte den Daumen dorthin, wo du dich gerade befindest.
Nun kannst du nach vorne schauen und das Gelände mit der in der Karte eingezeichneten Route vergleichen.
- Schlechtes Wetter (Achtung: auch schlechtes Wetter an den vorangehenden Tagen kann zu einer kurzfristigen Anpassung führen: rutschige Wege, Gefahr von herabfallenden Ästen, etc.)
- Kurzfristige Sperrung eines Wegabschnittes (Unterhalt, Wegbeschädigung, Holzschlag, Steinschlag, Schiess- und Militärübung, etc.)
- Erschöpfung / Mangelnde Fitness der Teilnehmer
Wie gehst du vor, wenn der Weg plötzlich gesperrt ist und du mit deiner Gruppe schon unterwegs bist?
- Frühzeitig wenden (auf Hinweise achten)
- Mit Sperrungs-Verantwortlichen vor Ort reden und Alternativrouten besprechen (Waldarbeiter, Jäger, etc.)
- Bekannte Alternativroute wählen
- Keine Experimente wagen: im Zweifelsfalle auf der Karte einen breiten Weg als Ersatzroute wählen oder sogar umkehren.
- Der Gruppe kommunizieren, was man vorhat.
Keine Experimente wagen: im Zweifelsfalle auf der Karte einen breiten Weg als Ersatzroute wählen oder sogar umkehren.
Schau dir die Karte an und überleg dir folgende Punkte zur blauen Route:
- Welche Eigenschaften hat die Route?
- Ist die eingezeichnete Route für deine Gruppe geeignet?
- Welche Abkürzung/Verlängerung der Route gibt es?
- Wo hat es eine Verpflegungsmöglichkeit?
- In welche Richtung würdest du die Route rennen und warum?