Gut und fair schiedsrichtern
In diesem Lernbaustein lernst du, Squashspiele fair zu leiten, also gut zu schiedsrichtern. Diese Aufgabe ist sowohl für dich als Leiterin oder Leiter Squash als auch für die Kinder und Jugendlichen sehr wichtig. An Wettkämpfen wie dem SQUASH !T amtieren die Teilnehmenden wie Luca und Laura nämlich immer auch als Schiris.
Mit korrekten Ansagen und präzisem Zeitmanagement stellst du den Spielfluss im Wettkampf sicher. Du kennst die Ursache von Spielunterbrechungen und kannst damit umgehen. Und du beugst Fehlverhalten vor oder kannst es sanktionieren.
Dieser Lernbaustein konsolidiert dein Vorwissen über die wichtigsten Regeln des Spiels, die Fairness und den Spielfluss. So bringst du Luca, Laura und den anderen Kindern und Jugendlichen die Aufgabe des Schiedsrichterns spielerisch näher und bereitest sie gut auf ihre ersten Einsätze vor.
Dein oberstes Ziel als Schiedsrichterin oder Schiedsrichter ist es, für Sicherheit und Fairplay zu sorgen.
Deine ideale Position ist in der Mitte hinter dem Court. Du benötigst eine Uhr und Schiedsrichterunterlagen auf Papier oder in elektronischer Form. In diesen Unterlagen notierst du alle relevanten Informationen zum Spiel, besonders den aktuellen Spielstand und die Aufschlagseite.
Der Ablauf eines Wettkampfspiels muss flüssig sein. Deshalb dürfen Luca und Laura zwischen den Ballwechseln nicht zu lange pausieren. Zeitmanagement beim Squash ist wichtig und durch die Regeln vorgegeben.

Luca und Laura haben die wichtigsten Spielregeln im Training gelernt. Wenn sie unsicher sind, hilft ihnen die Broschüre «Wie spiele ich Squash?».
Als Leiterin oder Leiter Squash vertiefst du dein Wissen über Unterbrechungen und Let-Situationen im Lernbaustein «Achtung, Gefahr!».
Weitere Informationen und die detaillierten Spielregeln findest du auf der Website von World Squash Officiating (WSO).
Als Schiedsrichterin oder Schiedsrichter hast du das Zeitmanagement mit den folgenden Ansagen im Griff:


Einspielen

Spielbeginn

Aufschlag

Satzpausen

Beschädigtes Material

Verletzung, Blutung
Verletzungen, insbesondere Blutungen, sind im Sinne des Fairplay zu behandeln. Hier die wichtigsten, vereinfachten Regeln:
Laura fühlt sich unwohl, sie hat Krämpfe oder Atemnot.
- Den Satz aufgeben und die Satzpause nutzen; danach muss Laura weiterspielen oder aufgeben.
- Bei unbespielbarem Platz (z. B. wegen Erbrechen): Forfait für Luca.
Luca verletzt sich.
- Selbstverschuldet: drei Minuten Pause. Dauert es länger, muss Luca den Satz aufgeben und die Satzpause für weitere Erholung oder Behandlung nutzen . Wenn Luca nicht weiterspielen kann, muss er aufgeben.
- Nach unverschuldeter Beteiligung von Laura: 15 Minuten Pause, gegebenenfalls zusätzliche 15 Minuten. Wenn Luca nicht weiterspielen kann, gewinnt Laura das Spiel.
- Durch Laura verschuldet: 15 Minuten Pause und Laura sanktionieren. Wenn Luca nicht weiterspielen kann, gewinnt er das Spiel.
Laura blutet.
- Selbstverschuldet: 5 Minuten Pause. Braucht Laura mehr Zeit, kann sie den Satz aufgeben und die Pause für weitere Behandlung nutzen . Kann Laura nicht weiterspielen, muss sie aufgeben.
- Nach unverschuldeter Beteiligung von Luca: Zeit abwägen. Nach Ermessen der Schiedsrichterin Zeit geben, um die Blutung zu stoppen. Kann Laura danach nicht weiterspielen kann, muss sie aufgeben.
- Durch Luca verschuldet: Zeit abwägen und Luca sanktionieren. Nach Ermessen der Schiedsrichterin Zeit geben, um die Blutung zu stoppen. Wenn Laura nicht weiterspielen kann, gewinnt sie das Spiel.
Spielverzögerungen durch müde Spielerinnen sind zu vermeiden und gegebenenfalls zu sanktionieren. Stark verschwitzte Spieler dürfen sich zwischendurch kurz mit einem Tuch abtrocken.
Die Spieler dürfen den Court nur mit Erlaubnis der Schiedsrichterin verlassen, zum Beispiel um defektes Material auszutauschen oder eine Verletzung zu behandeln.

Coaching während der Sätze ist nicht erlaubt.
Unangemessenes Verhalten wird entsprechend geahndet. Insbesondere verbaler Missbrauch wie Beschimpfungen, Aggressivität oder Obszönitäten, physischer Missbrauch (Faust, Schläger, Ball, Drohungen) sowie übertriebener Körperkontakt oder gefährliche Schlagbewegungen sind zu sanktionieren.
Mögliche Konsequenzen sind:
- Verwarnung
- Strafpunkt
- Strafsatz
- Strafspiel
- Disqualifikation durch die Turnierleitung
Die Entscheidungen sind ruhig und sicher zu treffen.
Begründungen sind möglich, Diskussionen sind zu vermeiden.
In der «Entscheidungshilfe Blutung und Verletzung» findest du eine Übersicht, wann welche Schiedsrichtermassnahme angemessen ist.
Im «Referee Quick Check» findest du wichtige Informationen, mit denen du als Schiedsrichterin oder Schiedsrichter souverän auftrittst. Zusätzlich findest du ein vereinfachtes Frageschema, das dir hilft, die richtigen Let-Entscheidungen zu treffen. ((LINK einfügen))
In der Trainingsform Rollentausch erleben Luca und Laura den wertvollen Perspektivenwechsel und können das Schiedsrichtern üben.