Skispringen entdecken
Tauche einmal in das Wimmelbild ein. Wie viele Sommersportarten kennst du und findest du deine Sportart?

Er hat sich etwas schüchtern ins Bild geschmuggelt. Doch der Skispringer ist da. Und das soll auch so bleiben. Dieser Lernbaustein zeigt dir, wie du Schnupperlektionen animieren und die spannenden Seiten des Skispringens unter anderem Schulklassen oder Fussballteams näher bringen oder das Sommertraining eines Schneesportvereines ergänzen kannst. Swiss-Ski unterstützt dich mit Kompetenz und Material.
«Stellt euch vor, ihr seid am Start einer Skisprungschanze. Ein tiefer Atemzug, der Blick ist fokusiert. Mut, Konzentration und Vertrauen sind jetzt alles, was zählt.» Als Skispringer/-in kennst du diese Situation. Mit einer zwei bis vier Stunden dauernden Einführungslektion kannst du sie auch Kindern und Jugendlichen vermitteln. Und möglicherweise profitieren sie auch in ihrer Sportart oder im Alltag von Erlebtem.

«Es begann schon als kleiner Bub. Ich verbrachte viel Zeit auf Ski. Am liebsten bin ich über Schanzen gehüpft. Ich habe bemerkt, dass ich besser weit als kurz springen konnte. Ich konnte die Wellen einfach nicht drücken. Das war später auch im Weltcup so. Also musste ich den Sprung möglichst stabil gestalten. Hiess es im Funk, der Sprung gehe 30 Meter, dann wusste ich, meiner geht wahrscheinlich 40 Meter. Um in der Luft möglichst stabil zu bleiben, passte ich meine Aerodynamik an: Hände nach hinten, Oberkörper nach vorne. So war ich einfach stabil in der Luft. Das habe ich immer wieder probiert und es hat dann relativ gut funktioniert. Ob das nach Lehrbuch ist oder nicht – keine Ahnung. Für mich stimmte es so. Angefangen damit hat wahrscheinlich Didier Cuche. Mittlerweile ist es interessant zu sehen, dass sehr viele bei einem weiten Sprung die Hände hinter die Beine nehmen.»
Bei einem Schnupperangebot steht eher die Psyche im Zentrum. Kinder und Jugendliche, die im gewohnten Umfeld laut oder gar vorlaut sind, zeigen sich an der Schanze möglicherweise leise. Zurückhaltende Persönlichkeiten könnten dagegen nach vorne drängen.
«Mut steht am Anfang des Handelns» (Demokrit - ca. 460-370 v.Chr.)
Skispringen fordert mehr als körperliche Fitness. Mut, Konzentration und Selbstvertrauen sind entscheidend, um die Herausforderungen von Anlauf, Absprung und Flug zu meistern.

Motivation

Selbstbewusstsein

Emotionale Regulation

Konzentration
Im Skispringen werden jene brillieren, die «Mut», «Konzentration» und «Vertrauen» am besten vereinen können. Du wirst erleben, dass die im Alltag lauten oder gar vorlauten Kinder und Jugendlichen nicht unbedingt jene sind, die auch an der Schanze voran gehen.
Swiss-Ski empfiehlt zwei Ansätze, für das «Skispringen entdecken»: Eine mobile Schanze, die du auf jedem beliebigen Platz aufstellen kannst, und die Skisprungschanze deines Vereins.
Es ist wichtig, dass der Event eine klare Struktur hat – sei es eine Doppellektion oder ein ganzer Tag. Ein gutes Hilfsmittel bei der Planung ist ein "roter Faden".

So sind Lektionsteile (Einleitung, Hauptteil, Ausklang), Inhalte, Ziele, Material und Organisationsformen gut aufeinander abgestimmt.
- Wer ist schon Ski gesprungen?
- Wer hat schon Skispringen in den sozialen Medien geschaut?
- Wer am Fernsehen?
- Wer fährt Ski? Snowboard? Macht Langlauf?
- Wer ist noch nie auf Ski gestanden?
- Schuhe abgeben (möglichst 2 Nummern zu gross). Begründung: Bei den Profis darf der Raum im Schuh auch 2cm grösser sein.
- Alle Erwachsenen einbinden fürs Schuhe anziehen und schnüren.
- Skis abgeben. Länge ca. 110% -120% der Körpergrösse, falls so vorhanden.
- Jugendliche: Warm-Up 5 Minuten (SuS) bis 15 Minuten (Sportler:innen), geleitet von der Gruppenleitung.
- Danach Sprungschuhe anziehen, Skis fassen.
- Kinder: Das WarmUp besteht aus dem Schanze hochlaufen.
Hauptteil (50 Minuten oder mehr):
Ziel 1: Der erste Sprung nach maximal 10 Minuten
Ziel 2: Nach 10 Minuten sind möglichst viele Teilnehmende den Aufsprunghang hinuntergefahren.
- Wer zuerst an der Schanze ist, beginnt sofort.
- Ski anziehen, Aufsprunghang hinunterfahren. Technik fortlaufend erklären und wiederholen (Knie nach vorne, Oberkörper nach vorne, Arme nach hinten. Vor dem Rasen viel Rücklage, da der stark bremst und man sonst nach vorne fällt).
- Wer es geschafft hat, stellt sich für die nächste Abfahrt oder den ersten Sprung hinten an.
- Erwachsene einbinden, um die Bindung zu schliessen (oben) und zu öffnen (unten).
Im Lernbaustein «Attraktive Events» findest eine Auflistung der wichtigsten Fragen, die du dir bei der Planung deiner Aktivität beantworten solltest.
Die mobile Schanze ist sehr beliebt, da sie einen schnellen Ablauf kleiner Sprünge erlaubt. Die Technik spielt keine Rolle, im Zentrum steht der Spass, Sprünge sind eher Hüpfer. Die Kernpunkte «Mut», «Konzentration» und «Vertrauen» sind aber bereits sichtbar.
((Video))
Bevor die Kinder und Jugendlichen ein erstes Mal über eine «richtige» Schanze springen, müssen sie stabil den Aufsprunghang hinunterfahren können. Dies meistern sie in der Regel nach einer Abfahrt. Die Erfahrung zeigt, dass jene Kinder und Jugendlichen, die sich noch nicht sicher fühlen, von sich aus weitere Abfahrten wünschen.
Fahre mit der Maus über die drei Begriffe oder klicke sanft mit dem Finger darauf. So findest du die drei wichtigen Aspekte, die es bei der ersten Abfahrt benötigt.

Der erste Sprung ergibt sich dann von selbst. Mut braucht es oft weniger als bei der ersten Fahrt über den Aufsprunghang.