Skispringen entdecken

Intro

Tauche einmal in das Wimmelbild ein. Wie viele Sommersportarten kennst du und findest du deine Sportart?

Er hat sich etwas schüchtern ins Bild geschmuggelt. Doch der Skispringer ist da. Und das soll auch so bleiben. Dieser Lernbaustein zeigt dir, wie du Schnupperlektionen animieren und die spannenden Seiten des Skispringens unter anderem Schulklassen oder Fussballteams näher bringen oder das Sommertraining eines Schneesportvereines ergänzen kannst. Swiss-Ski unterstützt dich mit Kompetenz und Material.

Basics

«Stellt euch vor, ihr seid am Start einer Skisprungschanze. Ein tiefer Atemzug, der Blick ist fokusiert. Mut, Konzentration und Vertrauen sind jetzt alles, was zählt.» Als Skispringer/-in kennst du diese Situation. Mit einer zwei bis vier Stunden dauernden Einführungslektion kannst du sie auch Kindern und Jugendlichen vermitteln. Und möglicherweise profitieren sie auch in ihrer Sportart oder im Alltag von Erlebtem.

Wie etwa Beat Feuz: Er hat sich vom Skispringen inspirieren lassen.

Skifahrer springt langen Sprung. Er hält seine Hände hinter den Beinen.
©: Alexis BOICHARD/AGENCE ZOOM

«Es begann schon als kleiner Bub. Ich verbrachte viel Zeit auf Ski. Am liebsten bin ich über Schanzen gehüpft. Ich habe bemerkt, dass ich besser weit als kurz springen konnte. Ich konnte die Wellen einfach nicht drücken. Das war später auch im Weltcup so. Also musste ich den Sprung möglichst stabil gestalten. Hiess es im Funk, der Sprung gehe 30 Meter, dann wusste ich, meiner geht wahrscheinlich 40 Meter. Um in der Luft möglichst stabil zu bleiben, passte ich meine Aerodynamik an: Hände nach hinten, Oberkörper nach vorne. So war ich einfach stabil in der Luft. Das habe ich immer wieder probiert und es hat dann relativ gut funktioniert. Ob das nach Lehrbuch ist oder nicht – keine Ahnung. Für mich stimmte es so. Angefangen damit hat wahrscheinlich Didier Cuche. Mittlerweile ist es interessant zu sehen, dass sehr viele bei einem weiten Sprung die Hände hinter die Beine nehmen.»

Bei einem Schnupperangebot steht eher die Psyche im Zentrum. Kinder und Jugendliche, die im gewohnten Umfeld laut oder gar vorlaut sind, zeigen sich an der Schanze möglicherweise leise. Zurückhaltende Persönlichkeiten könnten dagegen nach vorne drängen.

«Mut steht am Anfang des Handelns» (Demokrit - ca. 460-370 v.Chr.)

    Die Psyche beim «Skispringen entdecken»

    Skispringen fordert mehr als körperliche Fitness. Mut, Konzentration und Selbstvertrauen sind entscheidend, um die Herausforderungen von Anlauf, Absprung und Flug zu meistern.

    Motivation

    Selbstbewusstsein

    Emotionale Regulation

    Konzentration

    Im Skispringen werden jene brillieren, die «Mut», «Konzentration» und «Vertrauen» am besten vereinen können. Du wirst erleben, dass die im Alltag lauten oder gar vorlauten Kinder und Jugendlichen nicht unbedingt jene sind, die auch an der Schanze voran gehen.

    Prinzipien

    Swiss-Ski empfiehlt zwei Ansätze, für das «Skispringen entdecken»: Eine mobile Schanze, die du auf jedem beliebigen Platz aufstellen kannst, und die Skisprungschanze deines Vereins.

    Einem roten Faden folgen

    Es ist wichtig, dass der Event eine klare Struktur hat – sei es eine Doppellektion oder ein ganzer Tag. Ein gutes Hilfsmittel bei der Planung ist ein "roter Faden".

    So sind Lektionsteile (Einleitung, Hauptteil, Ausklang), Inhalte, Ziele, Material und Organisationsformen gut aufeinander abgestimmt.

    Einleitung (maximal 3 Minuten): Du begrüsst die Teilnehmenden, stellst dich vor und stellst Fragen.

    • Wer ist schon Ski gesprungen?
    • Wer hat schon Skispringen in den sozialen Medien geschaut?
    • Wer am Fernsehen?
    • Wer fährt Ski? Snowboard? Macht Langlauf?
    • Wer ist noch nie auf Ski gestanden?

    Material fassen (12 Minuten):

    • Schuhe abgeben (möglichst 2 Nummern zu gross). Begründung: Bei den Profis darf der Raum im Schuh auch 2cm grösser sein.
    • Alle Erwachsenen einbinden fürs Schuhe anziehen und schnüren.
    • Skis abgeben. Länge ca. 110% -120% der Körpergrösse, falls so vorhanden.

    Warm-Up:

    • Jugendliche: Warm-Up 5 Minuten (SuS) bis 15 Minuten (Sportler:innen), geleitet von der Gruppenleitung.
    • Danach Sprungschuhe anziehen, Skis fassen.
    • Kinder: Das WarmUp besteht aus dem Schanze hochlaufen.

    Hauptteil (50 Minuten oder mehr):
    Ziel 1: Der erste Sprung nach maximal 10 Minuten
    Ziel 2: Nach 10 Minuten sind möglichst viele Teilnehmende den Aufsprunghang hinuntergefahren.

    • Wer zuerst an der Schanze ist, beginnt sofort.
    • Ski anziehen, Aufsprunghang hinunterfahren. Technik fortlaufend erklären und wiederholen (Knie nach vorne, Oberkörper nach vorne, Arme nach hinten. Vor dem Rasen viel Rücklage, da der stark bremst und man sonst nach vorne fällt).
    • Wer es geschafft hat, stellt sich für die nächste Abfahrt oder den ersten Sprung hinten an.
    • Erwachsene einbinden, um die Bindung zu schliessen (oben) und zu öffnen (unten).

    Ausklang:

    • Material zurückgeben, Flyer verteilen und verabschieden.

    Tipp

    Die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden lässt im Laufe eines Trainings nach. 

    Im Lernbaustein «Attraktive Events» findest eine Auflistung der wichtigsten Fragen, die du dir bei der Planung deiner Aktivität beantworten solltest.

    Good Practice

    Springen auf der mobilen Schanze

    Die mobile Schanze ist sehr beliebt, da sie einen schnellen Ablauf kleiner Sprünge erlaubt. Die Technik spielt keine Rolle, im Zentrum steht der Spass, Sprünge sind eher Hüpfer. Die Kernpunkte «Mut», «Konzentration» und «Vertrauen» sind aber bereits sichtbar.

    ((Video))

    Tipp

    Plane ein weiteres Training auf einer Skisprungschanze. Das lässt sich zum Beispiel gut mit einer Schulreise oder einem Trainingslager kombinieren.

    Springen auf der Skisprungschanze

    Bevor die Kinder und Jugendlichen ein erstes Mal über eine «richtige» Schanze springen, müssen sie stabil den Aufsprunghang hinunterfahren können. Dies meistern sie in der Regel nach einer Abfahrt. Die Erfahrung zeigt, dass jene Kinder und Jugendlichen, die sich noch nicht sicher fühlen, von sich aus weitere Abfahrten wünschen.

    Fahre mit der Maus über die drei Begriffe oder klicke sanft mit dem Finger darauf. So findest du die drei wichtigen Aspekte, die es bei der ersten Abfahrt benötigt. 

    Der erste Sprung ergibt sich dann von selbst. Mut braucht es oft weniger als bei der ersten Fahrt über den Aufsprunghang.

    Die Positionen bleiben die gleichen:

    • Knie nach vorn
    • Oberkörper nach vorn
    • Arme nach hinten

    Tipp

    Binde ängstliche Kinder ins Training ein, indem du ihnen eine Helferrolle gibst: Skibindungen schliessen und öffnen, Weite messen, Ski tragen, mitjubeln, Tipps geben.

    Reflexion

    Was kannst du in deiner Region machen, damit Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, die Faszination des Skispringens zu erleben?

    Quiz

    Let's go! Start the quiz and check your knowledge.

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    Transfer

    Nun hast du Ideen, wie du eine Schnupperaktivität organisieren kannst. Hier findest du noch vertiefte Informationen, worauf du bei der Eventorganisation achten solltest:

    Quiz

    Solve the quiz questions and check your results at the end.